Seit jeher ringen die Menschen um Wissen und Wahrheit und die damit verbundene Deutung von Welt. Wissen an sich gibt es nicht – wie Wissen generiert wird und was als wahr und gültig anerkannt ist, unterscheidet sich je nach Epoche, Kultur und Disziplin teils fundamental. Dass Wissen oft Kämpfen um Deutungshoheit unterliegt und keineswegs nur rationalen und objektiven Kriterien folgt, zeigt schon Galileis Dialog über das ptolemäische und das kopernikanische Weltsystem.
Im Seminar fragen wir, wie „Wissen in die Welt kommt“, ihre Wahrnehmung von Deutung beeinflusst und sie verändert. Dazu diskutieren wir unter anderem folgende Themen – weitere Beispiele der Studierenden sind ausdrücklich willkommen:
- Weg ins Unbekannte: Wie entsteht neues, innovatives Wissen?
- Vom Astrolabium zur Eisenbahn: Wie verdichten und aggregieren Maschinen Wissen?
- Buchdruck, Fotografie, Wikipedia: Wir wirken sich Speicherung und Verfügbarkeit von Wissen auf Erkenntnis und Weltwahrnehmung aus?
- Open Data, Open Science, Open Education & Co.: Sind kollektive Intelligenz und freie Verfügbarkeit die Zukunft?
- ChatGPT: Wie gehen wir künftig mit individuellem, kollektivem und KI-Wissen um?
- TikTok, Instagram, Twitter: Welchen Einfluss haben Algorithmen auf unser Wissen und Wahrheitsempfinden? Leben wir zunehmend in Filterblasen/Echokammern?
- Schwarze Löcher: Wie authentisch und glaubwürdig sind digitale Bilder?
- Von 9/11 bis Deutschland GmbH: Wie funktionieren Verschwörungsmythen?
Die Studierenden trainieren durch Portfolioaufgaben und Mitarbeit im Kurs ihre Schreib-, Argumentations- und Reflexionskompetenz. Das Seminar umfasst eine obligatorische Exkursion ins Frankfurter Liebighaus zur Ausstellung „Maschinenraum der Götter. Wie unsere Zukunft erfunden wurde“ (1 Freitagnachmittag).
Interessiert? Dann anmelden auf my.h-da.de!